KLEINE BÜHNEN – Die Welt der Puppe Fabienne

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Ich beschäftige mich seit einer Weile mit einem Projekt, das versucht, eine Schaufensterpuppe in urbanen und landschaftlichen Raum einzubauen. Das aktuelle Shooting soll die Puppe am Ufer des kleinen Leverkusener Flusses „Dhünn“ zeigen. Hier ein kleiner Bericht über das „Making Of“.

In den frühen Vormittagsstunden schaffe die Puppe ‚Fabienne‘ und mein Fotoequipment zusammen mit der Szenen-Ausstattung im Fahrradanhänger zur Location an der Dhünn, etwa in Höhe des Klinikums Leverkusen. Die Decke breite ich am hier sehr flachen Ufer aus und dekoriere mit Korb, Tuch, Weinflasche und Gläsern eine Picknick Situation, so wie ich sie schon vorher in meinem Kopf und auch in meinem Ideen-Buch skizziert habe. Einen Herrenhut lege ich dazu, um die Assoziation eines in der Szene unsichtbaren Mannes zu wecken.

Ich baue die Puppe aus ihren Einzelteilen in der Mitte des Flusses auf, dann überlege ich verschiedene Perspektiven, aus denen ich das Arrangement aufnehmen kann. Absicht ist, eine Spannung zwischen Puppe und Picknick-Ort am Flussufer herzustellen, so dass bestenfalls eine Geschichte im Kopf des Betrachters entsteht. Dazu drehe ich Fabiennes Arme und Hände so, dass ein für mich passender Ausdruck erreicht wird, ebenso positioniere ich die Richtung ihres Blickes. Dann nehme ich alles aus mehreren unterschiedlichen Richtungen auf, während ich mit den Füßen in dem heute morgen ziemlich kühlen Wasser herumplatsche.

Ein Problem das auftaucht ist, die Puppe und besonders ihren Kopf vor dem meist sehr unruhigen Hintergrund der üppigen Vegetation frei zu stellen, da diese wegen der von mir gewollten großen Schärfentiefe sehr unruhig wirkt.
Gedanken zur Darstellung des Wassers habe ich mir schon vorher gemacht und ausprobiert. Ich habe mich für einen (schwachen) Graufilter ND 16 entschieden, der mit der sich ergebenden Belichtungszeit von etwa 1,5 Sekunden das Wasser etwas ruhiger wirken lässt und ein weicheres Fließen andeutet, aber nicht die unnatürliche, „wattige Wirkung“ einer wesentlich längeren Belichtung hat. Eine solche würde das Auge des Betrachters zu sehr auf sich ziehen und von der eigentlichen Szene ablenken.
Ziemlich ungestört kann ich meine Arbeit vollenden, bis auf einen Moment, wo ein wasser- und spielsüchtiger größerer Hund, vergeblich von seinem Frauchen zur Ordnung gerufen, mehrmals durch meine mühsam aufgebaute Location rast und wie durch ein Wunder nicht den Picknick-Aufbau ruiniert. Auch das Stativ mit Kamera landet mit etwas Glück nicht im Wasser.

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